Gestalte Deinen Sommer in Frankfurt.

 

Mit den Veranstaltungstagen vom 31. August bis zum 4. September verabschiedet sich der erste „Sommer am Main“ vom Mainkai.

Noch einmal gibt es die Gelegenheit sich den Stadtraum zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke anzueignen und in seiner ganzen Dimensionen zu erleben: bei unterschiedlichen Sport- und Bewegungsangeboten, Musik und Tanz, Kunst und Kultur und in der Mainkai-Werkstatt, wo das Machen – Ideen und ihre Umsetzung im Mittelpunkt stehen. Wir freuen uns auf fünf finale Tage, die nicht zuletzt einige Überraschungen bereithalten.

 

DAS PROGRAMM:

am MITTWOCH, den 31. August steht ab 12 Uhr das Format des „Bring-you-own-Lunch-Dialogs“ in der Making Frankfurt Mainkai-Werkstatt unter dem Motto des kollektiven Austauschs, zu dem neben Vetreter:innen der beteiligten Dezernate, Ämter, Vereine und Organisationen auch alle weiteren Interessierten eingeladen sind.

Ab 14 Uhr haben Kinder noch einmal Gelegenheit im Rahmen des Offenen Ateliers vom Museum Giersch mit Farbe zu experimentieren.

 

am DONNERSTAG, den 1. September kann ab 16 Uhr Tennis gespielt, um 17 Uhr After-Work-Relax-Yoga praktiziert und um 19 Uhr an einem Lauftraining teilgenommen werden. Zudem fragt die Initiative „Bockenheim außer Haus“ ab 18:30 Uhr in einem offenen Mainkai-Werkstattgespräch, ob nicht „Die Straße zum Tanzen da ist?“

 

am FREITAG, den 2. September gibt es ab 12 Uhr einen letzten Lunch-Werkstatt-Dialog in der Mainkai-Werkstatt, zu dem alle eingeladen sind, die dieses Stadtraum-Experiment möglich gemacht haben, wie auch alle Interessierten, die mitdiskutieren wollen.

Anschließend findet dort ein „Schilder-, Poster- und Banner-Workshop statt, dessen Ergebnisse ab 17:30 Uhr von den Teilnehmenden im PechaKucha-Format vorgestellt und in einem Gespräch zwischen Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, und  Wolfgang Siefert, persönlicher Referent von Mobilitätsdezernent Stefan Majer, vertieft werden, um die diesjährigen Erfahrungen am Mainkai zu reflektieren. Abschließend machen an diesem Abend von 20:15 bis 20:45 Uhr noch „The OHOHOHS“ mit ihrer mobilen Musikbühne Halt am Mainkai, bevor es weiter geht zum Hafenpark.

 

am SAMSTAG, den 3. September gibt es zwei „Happy Little Future Walks“ von Speculative Futures – jeweils um 11 Uhr und 21 Uhr einen Spaziergang, der sich mit den Fragen beschäftigt, was vom Mainkai zu lernen ist. Außerdem kann man sich ab 18 Uhr beim Saturdaynight-Tischtennis duelliert und lockt die große Themenparty der „Golden Twenties“ zum letzten Tanzabend mit Liveacts und Swingtänzer:innen.

 

Wer lieber morgens aktiv ist, kann am SONNTAG, den 4. September ab 9 Uhr weiter Tischtennis spielen. Das Angebot richtet sich speziell an Kinder und Familien. Außerdem gibt es um 11 Uhr noch einen Sonntagsspaziergang von Speculative Futures. Es lohnt sich am Sonntag noch mal in der Mainkai-Werkstatt vorbeizukommen und die letzten Runden über die bemalte Straße, die Grünflächen und die Promenade am Main zu drehen – frei und ungebremst den Stadtraum zu erleben – in seiner ganzen Dimension, frei nach dem Motto: „Let’s walk the Street together!“   

 

Das ganze Programm findet ihr hier.

 

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Alle machen mit.

 

„Für diesen Sommer haben viele Akteure die Grundlage geschaffen, damit die Bürger:innen und Gäste der Stadt sich den Raum am Mainkai aneignen, vielfältig nutzen und temporäre Aufenthaltsqualität ausprobieren können“, freut sich Stadtrat für Mobilität und Gesundheit Stefan Majer. Die diesjährige Veranstaltung verteilt sich dabei auf drei Zeiträume, gerahmt von den bekannten Stadtfesten Mainfest und Museumsfest – und hat eine ganze Menge zu bieten: Vor allem kann man sich aktiv einbringen und den gesetzten Rahmen mit eigenen Ideen ausfüllen.

„Wir möchten den Blick nach vorne richten, wieviel Potenzial im Mainkai als lebendiger Stadtraum steckt“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Er wird die Krönung der Erfolgsgeschichte „Grünes Mainufer“, die 2006 mit der Fußball-WM begann. Hier wird einmal so viel urbanes Leben sein wie im Hafenpark.“

„Die Sport- und Bewegungsfelder, die Schülerinnen und Schüler auf die Straße gemalt haben, laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Ein großes Dankeschön geht an den Sportkreis und seine Vereine, die einen großen Teil der Angebote stemmen“, erklärt Sport- und Planungsdezernent Mike Josef. Einen wichtigen Baustein liefert der Verein Umweltlernen in Frankfurt mit dem Netzwerk Nachhaltigkeit lernen.

„Diesen Sommer wollen wir den gesamten Stadtraum nutzen, um die Kultur niedrigschwellig und unkompliziert zurück an die frische Luft und an die Menschen zu bringen. Ich freue mich, dass der Mainkai beim “Sommer am Main” ein Schauplatz für Kunst und Kulturveranstaltungen ist und auch unser KUFTI – das Kultur- und Freizeitticket – mit einem Stand vertreten sein wird“, so die Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. Auch das Museum Giersch beteiligt sich am Programm.

„Wir sind gespannt, wie sich die Bürgerinnen und Bürger beteiligen werden. Denn wir können und möchten aus den Erfahrungen dieser Form der Partizipation auch für weitere Projekte und Beteiligungsformate lernen,“ sagt Stadträtin Eileen O’Sullivan.

Ermöglicht hat dies eine Kooperation und enge Zusammenarbeit mit der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt, die während der Sommerferien auch das Mainfest und das Museumsuferfest organisiert. Eine enge Abstimmung und die Nutzung von Synergien gab es zudem mit der Veranstaltung „Eurobike City“ zu Beginn der diesjährigen Umnutzung. Essenziell für die Veranstaltungsorganisation war die konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung durch das Service Center Veranstaltungen, was einmal mehr gezeigt hat, wie solch neuen Wege in der Organisation in die Realität umgesetzt werden können.

Im Rahmen vom „Sommer am Main“ geht es nicht nur um die temporäre Umnutzung, sondern vielmehr um die Erprobung der gemeinwohlorientierten Nutzungsmöglichkeiten und -bedürfnisse für diesen zentralen und historisch bedeutsamen Ort. Ziel ist es, der Frage nachzugehen, wie dieser Stadtraum zwischen Römer und Main in Zukunft genutzt und gestaltet werden soll, wenn er kein Straßenraum mehr ist. Im Rahmen des Bundesförder- und Forschungsprojektes „Post-Corona-Innenstadt“ der Nationalen Stadtentwicklungspolitik werden mit Unterstützung der Kooperationspartner Deutsches Architekturmuseum (DAM) und Städtebaubeirat an mindestens jeweils zwei Wochentagen Workshops und Befragungen stattfinden. Ebenfalls eingebunden ist die Initiative Making Frankfurt, die zwischen Historischem Museum und Mainkai 21 die temporäre „Mainkai-Werkstatt“ ermöglicht, in der Pflanzbeete oder Möbel gebaut werden können und wo ein bunter Garten aus Pflanzen und Ideen entstehen wird.

Es wird vor allem zahlreiche Möglichkeiten geben sich den Straßenraum für Sport und Bewegung anzueignen, denn in einem ersten Schritt haben Künstlerinnen und Künstlern im Rahmen einer Streetart-Aktion mit Schülerinnen und Schülern aus insgesamt neun Frankfurter Schulen die Straßenoberfläche zum Kunstraum werden lassen und diese mit Sportfeldern und Grafikmotiven bemalt. Das Projekt „Urban Sports Park“ durch TAB EV + STABIL EV für die Stadt Frankfurt am Main, Sportdezernat Mike Josef wurde von Michaela Kessler for Desres Design Studios entworfen und die Ausführung erfolgte durch Florian Joeckel & Achim Richter für guilty76 street guerilla & massif central.

Die Angebote werden überwiegend von Vereinen, Museen und weiteren Akteuren ehrenamtlich gestaltet und finden regelmäßig am Nachmittag und am frühen Abend bis 20 Uhr statt. An einzelnen Tagen freitags und samstags gibt es Angebote bis 22 Uhr.

Start des Stadtraum-Festivals am 22.07.2022

 

Am Freitag, den 22.07.2022 waren ALLE eingeladen an den Mainkai zu kommen. An diesem Tag startete das Stadtraum-Festival „Sommer am Main“. Um 18 Uhr öffnete erstmalig das Tor zur Mainkai-Werkstatt auf der Brachfläche des Saalhofs östlich des Historischen Museums. Der Möglichkeitsraum zwischen Museum und Wohnbebauung am Mainkai darf sich temporärer verwandeln – der Wandel hier gestaltet und in den Stadtraum getragen werden.

Zu Wort kammen an diesem ersten Abend all jene, die sich mit viel persönlichem und zum größten Teil ehrenamtlichen Engagement für den Prozess einsetzen, den Mainkai in einen Stadtraum zu verwandeln, der mehr ist als nur Durchgangsstraße. Gleichzeitig waren auch alle Bürgerinnen und Bürger, Gäste und Interessierte gefragt und eingeladen sich zu beteiligen: in den gemeinsamen Austausch zu treten, konstruktiv oder auch kontrovers zu diskutieren und unterschiedliche Themen der Zukunftsgestaltung unserer Stadt zu bewegen.

Auf dem bereits im September 2021 auf dem Rathenauplatz von Making Frankfurt erprobten, gelben, vier mal vier Meter großen „Speakers’Corner“-Aktionsfeld fand der Staffel-Talk eine Fortsetzung. Mitwirkende aus allen gesellschaftlichen Bereichen waren gefragt – ob in offizieller Funktion für Vereine, Verbände oder Interessensvertretungen, für die Stadt oder Politik – ob aus Stadtplanung, Kunst, Kultur, Bildung, Soziales, Digitales, Umwelt, Wirtschaft, Musik, Sport, Gastronomie etc.: Alle Anwesenden haben mitgemacht und sich die Bühne geteilt. Es konnten individuelle Fragen beantwortet und in aller Kürze die eigene Vision für die Frankfurter Innenstadt vorgestellt werden. Anschließend wurde der Staffelstab mit einer Frage an die nächste Person weitergereicht.

 

Mit der Mainkai-Werkstatt wird für die Zeit der Hessischen Sommerferien ein neuer Ort direkt am Mainkai geschaffen, der neben der Straßenbespielung durch Kultur, Sport und Bewegung, Bildung und Begegnung dem MACHEN wie auch dem Austausch und der Diskussion dient. Die Mainkai-Werkstatt ist somit sowohl offenes Stadtraum-Labor wie Anlaufstelle für den thematischen Austausch zur Entwicklung des Mainkais. Im Rahmen des Modellprojekts „Post-Corona-Innenstadt Frankfurt“ der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wird die Werkstatt mindestens jeden Freitag und Samstag ab 12 Uhr geöffnet sein, während der Stadtfeste donnerstags und freitags. Gesucht werden noch Paten, die Interesse haben mitzumachen als Teil von Making Frankfurt die bisher gesicherten Öffnungszeiten zu erweitern und die Auseinandersetzung mit dem Stadtraum inhaltlich zu bereichern mit Workshops, Werkstatt-Dialogen und mehr.

Bei Interesse bitte Mail an: ideen@makingfrankfurt.de

Zum Hintergrund

Die Pandemie hat einmal mehr gezeigt wie wichtig der öffentliche Raum ist. Es ist ein lebendiger und gleichzeitig rückzugbietender Lebensraum für Menschen, die hier wohnen, arbeiten, ihre Freizeit verbringen und in dem Zusammenhang Orte für Bewegung, Begegnungen, Erholung und vieles mehr suchen. Insbesondere in den Sommermonaten suchen Menschen verstärkt die Parks, Grünflächen, Straßen und Plätze auf; es finden sich an diesen Orten vielfältige Gruppen zusammen und gehen unterschiedlichen Aktivitäten nach.

Eine zentrale Bedeutung für die Stadt Frankfurt nimmt hierbei der Stadtraum am Main ein. Der Main ist die wichtigste Lebensader der Stadt: Ort der Gründung 794 durch Karl den Großen, Hafen, Umschlag-, Handels- und Marktplatz, gewürdigt durch die Fischer, die seit Weihung der Dreikönigskirche 1340 hier ihr jährliches Mainfest feiern, gerahmt durch die Wohnzeilen des „weißen Mainprospekts“, geprägt durch die Kultur, die mit dem „Museumsufer“ erheblich zum internationalen Erfolg der Finanzmetropole beiträgt, eingebettet in die umfassende Umgestaltung des Stadtraums am Main seit den 1980er Jahren. Die Promenaden entlang der begrünten Flussufer zwischen Ost- und Westhafen erfreuen sich heute größter Beliebtheit bei Fußgängern und Radfahrern und auch die Verbindung zwischen „Hibbdebach und Dribbdebach“ wurde durch den Bau des Holbeinstegs 1990, als zweite Fußgängerbrücke neben dem Eisernen Steg, verbessert. Einzig hat die Nutzungsintensität seitdem stetig zugenommen und so zeichnen die aktuellen Konfliktlinien zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern ein Bild, dass eine weitergehende Neuverhandlung des zur Verfügung stehen öffentlichen Stadtraums zu erfordern scheint.

Mit Nutzung des Mainkais zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke für besondere Veranstaltungen, nicht zuletzt im Rahmen des Verkehrsversuchs 2019/20, konnten bereits einige Erfahrungen und Gestaltungsideen gesammelt werden, die eine dauerhafte Neugestaltung dieses Straßenabschnitts nahelegen. Deshalb soll es in diesem Sommer 2022 erneut die Chance geben, die Potenziale und Möglichkeiten für eine zukünftige Nutzung und Gestaltung experimentell zu erkunden und darüber in den Austausch zu treten.

Welche Nutzungen und Qualitäten braucht die Stadtgesellschaft an diesem zentralen Ort? Was zeichnet das Mainufer aus, wenn es nicht vom Auto geprägt wird, sondern die Menschen der entscheidende Maßstab sind? Wie finden wir einen angemessenen Umgang mit der historischen, kulturellen und sozialen Bedeutung des Mainkais? Wie wollen wir uns als Stadt präsentieren? Welche Bedeutung hat für uns die Verknüpfung der Innenstadt mit dem Main? Die in diesem Austausch gewonnenen Erfahrungen und Anregungen sollen in die weiteren Überlegungen zur Gestaltung einfließen und werden Grundlage für das zu erarbeitende Freiraum- und Gestaltungskonzept.