Gestalte deinen Sommer
in Frankfurt.

Der Sommer am Main geht 2023 in die nächste Runde. Auch in diesem Jahr wird der Mainkai zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke temporär umgenutzt. Raum für Aneignung, Tanz und Bewegung, Begegnung und Austausch zur zukünftigen dauerhaften Umgestaltung gibt es vom 4. bis 30. Juli sowie vom 11. bis 20. August. Der Zeitraum umfasst damit auch die letzten beiden Schulwochen vor den Sommerferien und ermöglicht, die 2022 begonnene Zusammenarbeit mit Frankfurter Schüler:innen und Lehrer:innen auszubauen. Nach den Erfahrungen aus dem letzten Sommer wird es dieses Jahr auch räumliche Interventionen mit Sitzmöglichkeiten, Schatten und Begrünung geben. Zudem bringen sich unter Federführung des Sportkreis Frankfurt wieder Sportvereine und -initiativen, Bildungsträger, Sozialverbände sowie urbane Sports- und Tanzcommunities aber auch neue Institutionen und Vereine beim Programm ein. Es wird erneut ein breites und niedrigschwelliges Angebot mit Bewegungs- und Sportangeboten, kulturellen Beiträgen sowie Raum für Austausch und Diskussion geben. Schau vorbei!

Zum Hintergrund

Der öffentliche Raum unserer Stadt ist ein lebendiger und gleichzeitig rückzugbietender Lebensraum für Menschen, die hier wohnen, arbeiten, ihre Freizeit verbringen und in dem Zusammenhang Orte für Bewegung, Begegnungen, Erholung und vieles mehr suchen. Insbesondere in den Sommermonaten suchen Menschen verstärkt die Parks, Grünflächen, Straßen und Plätze auf; es finden sich an diesen Orten vielfältige Gruppen zusammen und gehen unterschiedlichen Aktivitäten nach.

Eine zentrale Bedeutung für die Stadt Frankfurt nimmt hierbei der Stadtraum am Main ein. Der Main ist die wichtigste Lebensader der Stadt: Ort der Gründung 794 durch Karl den Großen, Hafen, Umschlag-, Handels- und Marktplatz, gewürdigt durch die Fischer, die seit Weihung der Dreikönigskirche 1340 hier ihr jährliches Mainfest feiern, gerahmt durch die Wohnzeilen des „weißen Mainprospekts“, geprägt durch die Kultur, die mit dem „Museumsufer“ erheblich zum internationalen Erfolg der Finanzmetropole beiträgt, eingebettet in die umfassende Umgestaltung des Stadtraums am Main seit den 1980er Jahren. Die Promenaden entlang der begrünten Flussufer zwischen Ost- und Westhafen erfreuen sich heute größter Beliebtheit bei Fußgängern und Radfahrern und auch die Verbindung zwischen „Hibbdebach und Dribbdebach“ wurde durch den Bau des Holbeinstegs 1990, als zweite Fußgängerbrücke neben dem Eisernen Steg, verbessert. Einzig hat die Nutzungsintensität seitdem stetig zugenommen und so zeichnen die aktuellen Konfliktlinien zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern ein Bild, dass eine weitergehende Neuverhandlung des zur Verfügung stehen öffentlichen Stadtraums zu erfordern scheint.

Mit Nutzung des Mainkais zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke für besondere Veranstaltungen, nicht zuletzt im Rahmen des Verkehrsversuchs 2019/20, konnten bereits einige Erfahrungen und Gestaltungsideen gesammelt werden, die eine dauerhafte Neugestaltung dieses Straßenabschnitts nahelegen. Deshalb soll es in diesem Sommer 2022 erneut die Chance geben, die Potenziale und Möglichkeiten für eine zukünftige Nutzung und Gestaltung experimentell zu erkunden und darüber in den Austausch zu treten.

Welche Nutzungen und Qualitäten braucht die Stadtgesellschaft an diesem zentralen Ort? Was zeichnet das Mainufer aus, wenn es nicht vom Auto geprägt wird, sondern die Menschen der entscheidende Maßstab sind? Wie finden wir einen angemessenen Umgang mit der historischen, kulturellen und sozialen Bedeutung des Mainkais? Wie wollen wir uns als Stadt präsentieren? Welche Bedeutung hat für uns die Verknüpfung der Innenstadt mit dem Main? Die in diesem Austausch gewonnenen Erfahrungen und Anregungen sollen in die weiteren Überlegungen zur Gestaltung einfließen und werden Grundlage für das zu erarbeitende Freiraum- und Gestaltungskonzept.